Roadtrip Norwegen · 2023



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19. August 2023

Lofoten II: Auf der Suche nach Papageitauchern.

„PUFFINS!“, rufe ich aufgekratzt und schüttel meinen Freund mit beiden Händen, als hätte ich gerade einen Award gewonnen. Wahrscheinlich den Award für die Passagierin mit dem größten Vogel. Aber genau darum geht’s heute. Um den Vogel. Den Vogel, den ich schon so lange in freier Wildbahn sehen will: einen Puffin, einen Papageitaucher. Diese puffeligen schwarz-weißen Vögel mit dem großen, orangenen Schnabel, die aussehen, wie flauschige, fliegende Pinguine! Wir sind auf der Fähre nach Røst, rund drei Stunden Seeweg von den Hauptinseln der norwegischen Lofoten entfernt.

Nervös schaue ich zum dreihundertsten Mal, ob ich auch alle Ersatzakkus für die Kamera dabeihabe. Was, wenn Möwen kommen und sie mir klauen?

Gegen 13 Uhr sind wir schließlich da. Røst. Ein paar rote, norwegische Holzhäuser, ein kleiner Hafen. Dort erwarten uns ein kleines Nussschalenboot und ein Guide. Jetzt geht es vier Stunden lang zu winzigen Felsen, Klippen und Buchten. Ausschau halten. Warten. Hoffen.

5. August 2023

Lofoten I: Auf der Suche nach der Mitternachtssonne.

„Na toll“, rufe ich Richtung Meer. Es ist 0:30 Uhr und wir stehen auf dem Gipfel des Ryten Mountain auf den Lofoten in Norwegen, etwa hundert Kilometer nördlich vom Polarkreis. Der perfekte Campspot, um von dort aus nachts die Mitternachtssonne zu sehen.

Oben Bergketten mit scharfen Spitzen und schroffen Steilwänden, unten eine Bucht mit weißem Sand und türkisem Wasser, gegenüber der weite Horizont. Was wir davon sehen: nichts. Alles ist weiß. Der Wetterbericht hat gelogen. Statt „teils bewölkt“, ist der Nebel des Grauens am Start. Da latscht man mit seinem Backpack, Stativ, Kamera und Zelt auf diesen scheiß Berg, um diese bekackte Sonne zu sehen, steht mitten in der Nacht auf, und dann das!

Ich ziehe den Reißverschluss vom Zelt zu. Der Himmel kann mich mal. Klappe zu.

Wie karibisch-arktisch schön es auf dem Ryten Mountain am nächsten Morgen war, wo wir die olle Mitternachtssonne schließlich doch noch gesehen haben und was das für ein Gefühl war, erfahrt ihr hier.

22. Juli 2023

Süd-Norwegen: Fjorde, Abgründe und Gletscher.

Kühle Bergluft strömt in meine Lungen. Ich atme tief ein und dann für eine lange Weile gar nicht. Gänsehaut stellt sich auf meinen Armen auf, während ich mich langsam mit dem Bauch flach auf den Stein lege und mein Gesicht über die Abbruchkante des Felsens hebe. Da ist nichts. 700 Meter lang in die Tiefe nichts. Ganz unten dann ein aquamarinblauer Fjord. 

Ich liege auf Norwegens Trolltunga – der Trollzunge. Zehn Kilometer hin und zehn Kilometer zurück muss man wandern, um dort hinzukommen. Wir haben unsere Trekkingrucksäcke mitgenommen und übernachten hier in unserem Zelt. 

Wir sind auf einem Roadtrip durch den Süden Norwegens. Dem Land der Fjorde und Klippen, der surrealen Bergformationen und Trolle.

Wir stehen um 3:45 Uhr auf, um auf einen Predigtstuhl zu klettern, campen in der Wildnis und steigen mit Eis-Axt auf einen Gletscher. Kommt mit uns auf eine Reise, bei der man immer wieder vergisst, zu atmen.



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